Leiselheim - gab es dem Kaiserstuhl seinen Namen?
Leiselheim ist altes fränkisches Königsgut. Noch 1330 wurden in Leiselheim Reichsleute genannt. Die Leiselheimer waren nicht leibeigen, genossen daher große Freizügigkeit, die Freiheit vom Todfall oder Besthaupt und vom Leibschilling. Sie konnten nur zu Frondienst und Steuer sowie Wehraufgebot herangezogen werden.
Nur ca. 400 Einwohner zählt das Winzerdorf Leiselheim heute. Dennoch ist es weithin bekannt durch seine Weinlagen: das „Leiselheimer Gestühl“ steht unternational für hervorragende Weine:
Der Begriff „Gestühl“ deutet auch auf ein Fürstengericht hin, das der deutsche König Otto III 994 in Sasbach einberufen hat. Es gibt auch Vermutungen, dass diese Fürstengerichte dem Kaiserstuhl seinen Namen gegeben haben, allerdings scheinen diese wenig glaubhaft zu sein.
Anläßlich der 850 Jahrfeier der Gemeinde Leiselheim wurde der „Kaiserstuhl“ als weithin sichtbares Symbol im Leiselheimer Gestühl aufgestellt.
Interessant ist auch die Geschichte der Weinlage Gestühl: 1768 hat die Gemeinde Leiselheim eine bitte an den Markgrafen von Baden gerichtet, auf der Südseite des Gestühls Reben anpflanzen zu dürfen. Bisher war dieses steinige Gebiet nicht genutzt worden.
Bereits nach wenigen Jahren galt der Wein aus diesen Reben als einer der Besten des Kaiserstuhls. doch bald starben die Reben ab, das Gebiet musste aufwändig entwässert werden.
Im Jahre 1737 wurde der hochfürstliche Badischen Landesbaumeisters Carl Friedrich Meerwein in Leiselheim geboren. Im Alter von 47 Jahren führte er mit seiner von ihm konstruierten Flugmaschine erste erfolgreiche Flüge durch.
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