Der Hartmannsweilerkopf (Vieil Armand)
Der Menschenfresserberg
Es gibt kaum einen Ort in den Vogesen, an dem die Aussicht spektakulärer ist, als auf dem Aussichtsfelsen am Hartmannswillerkopf.
Diese grandiose Aussicht war es auch, die den Hartmannswillerkopf zu einem der härtesten umkämpften Ziele im ersten Weltkrieg werden lies. Fast 30 000 Soldaten verloren auf deutscher oder französische Seite ihr Leben beim Versuch diesen strategisch wichtigen Berg für die Deutschen oder die Franzosen einzunehmen.
Die Schützengräben und Unterstände sind heute noch zu besichtigen und begleiten den Besucher unweigerlich zum Aussichtspunkt.
Hier oben auf dem Gipfel des Hartmannswillerkopfes (der damals noch Hartmannsweilerkopf hieß) wird deutlich was der erbitterte Stellungskrieg im ersten Weltkrieg wirklich bedeutete: teilweise war die Front nur drei Meter voneinander entfernt. Deutsche und französische Soldaten hätten sich aus ihren Gefechtsstände die Hände geben können, so dicht lagen sie beieinander. Die beiden Gegner hatten sich fest eingegraben, heftige Kämpfe tobten um wenige Meter Geländegewinne – manchmal waren es auch Zentimeter. Diese Eroberungen mussten dann den nächsten Tagen meistens wieder nach blutigen Kämpfen aufgegeben werden.
Diese zermürbenden Grabenkriege gaben dem Berg dann auch Namen, die das Grausame jener Tage nur erahnen lassen: Montagne de la mort“ – Todesberg – oder auch“Mangeur d’homme“ – Menschenfresser wurde der Hartmannswillerkopf unter den Soldaten genannt.
Und doch war der Hartmannswillerkopf in der Kriegsführung des ersten Weltkrieges nur ein kleiner Nebenkriegsschauplatz. Im Vergleich zu den Schlachtfeldern von Verdun war es am Hartmannswillerkopf noch relativ ruhig.
Ein großer Soldatenfriedhof mit Museum erinnert schon von weitem an die ca. 30 000 Soldaten, die am Hartmannswillerkopf ihr Leben lassen mussten. Und es sind noch nicht alle bestattet: immer wieder werden bei den Restaurierungsarbeiten menschliche Überreste gefunden.
Es wurden sowohl die Gedenkstätte, als auch die Wege durch das Schlachtfeld zu restauriert. In deutsch-französischer Zusammenarbeit will man diese Gedenkstätte für die jährlich 300 000 Besucher ansprechender gestalten. So ist ein historischer Rundweg auf dem umkämpften Gipfel geplant.
Ein neues deutsch-franzosisches Besucherzentrum soll über die Schlachten an diesem Berg erinnern und die bilateralen Beziehungen nach den Weltkriegen nachzeichnen.
Vom Kaiserstuhl aus sind es knapp 60 Kilometer bis zum Hartmannsweilerkopf. Die Route geht über Breisach, Niederbergheim, Roufach, Cernay.
In die Umgebung vom Kaiserstuhl: