Entstehung von Auenwäldern
Der bei Hochwasser überflutete und mit dessen Sedimenten (Auelehm) überlagerte Teil des Talbodens, früher in der Regel mit Auwald bestanden heißt Talaue. In feuchten Klimazonen haben die meisten großen Flüsse eine Talaue, einen Streifen niedrigen, flachen Geländes, das zu beiden Seiten des Flussbettes liegt und ungefähr einmal im Jahr überflutet wird. Dieses Hochwasser tritt gewöhnlich in jener Jahreszeit auf, in der reichliche Zufuhr von Rheinauen Oberflächenwasser und ein hoher Stand des Grundwasserspiegels zusammen mehr Wasser liefern, als im Gerinnebett aufgenommen werden kann. Solch eine jährliche Überschwemmung wird als Hochwasser aufgefasst, obgleich ihr Eintreten erwartet wird und das überschwemmte Gebiet nach dem Trockenfällen regelmäßig mit Feldfrüchten bestellt wird. Die jahreszeitliche Überschwemmung behindert nicht das Wachstum dichter Wälder, die auf niedrigen, feuchten Talauen in allen feuchtklimatischen Regionen der Erde weithin verbreitet sind. Noch höhere Abflüsse, nämlich jene seltenen und verheerenden Hochwasser, die in Abständen von 3 oder 5 Jahrzehnten eintreten, überschwemmen Gelände, das beträchtlich über dem Niveau der Talaue liegt.
Die größeren Talauen bilden mit ihren besonderen Sedimenten, Oberflächenformen,Seitenarme des Rheins im Taubergießen Wasserhaushalten und einem spezifischen Lokalklima eine eigenständige Bodenregion. Diese Flusslandschaften werden nur gering von den umgebenden Bodenlandschaften beeinflusst. So sind z.B. Talauen von Weser, Elbe und Leine mit ihren fruchtbaren Böden in die wesentlich ärmeren Landschaften der Geest eingebettet und wirken im Landschaftsgefüge als Fremdlinge. Im Gegensatz dazu werden die kleineren Talauen dominant von der Umgebung geprägt und sind deshalb Teil dieser Landschaften. So sind beispielsweise diese kleinen Talauen, in den Sandlößgebieten der Geest mit Sandlößgebieten Sedimenten verfüllt. Im Bergland werden diese Täler von randlichen Schwemmfächern geprägt. Zum Teil ist hier kaum ein eigenständiger Sedimentationskörper der Aue zu erkennen. Die Übergänge von den überregionalen Flusslandschaften zu den kleineren Nebentälern sind im Einzelfall unscharf.
Die Bodenregion der Flusslandschaften lässt sich nach ihrer Entstehung in die holozänen Talauen aus der heutigen Warmzeit und die wechselzeitlichen Niederterrassen aus der letzten Eiszeit gliedern.
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