Müller-Thurgau
Müller-Thurgau war lange Zeit der Wein schlechthin am Kaiserstuhl. Als einfacher Trinkwein und als Schorlewein ist er kaum wegzudenken. Jede Wirtschaft und jede Strausse hat den Müller-Thurgau im Ausschank. Aber der Müller-Thurgau überzeugt nicht nur als einfacher Trinkwein. Auch in hochwertigen Qualitäten eignet er sich hervorragend als Essenbegleiter.
Kreuzung
Herkunft
1882 von Prof. Herrmann Müller aus dem Thurgau (Schweiz) an der damals königlichen Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim gezüchtet.
1891 ging Müller zur Eidgenössischen Versuchs- und Lehranstalt nach Wädenswil in der Schweiz. 150 Sämlinge verschiedener Kreuzungen wurden als Stecklinge am Zürichsee weiter kultiviert und der Sämling Nr. 58 als wertvollster 1897 vermehrt. Erste Rückführung von 100 Reben nach Deutschland 1913 Benennung der Sorte als „Müller-Thurgau-Rebe“.
Ab 1945 zunehmend im planmäßigen Wiederaufbau und im Zuge der Umstellung auf Pfropfreben gepflanzt.
Nie waren die Meinungen der Fachleute über den Anbauwert einer Sorte so gegensätzlich; die Sorte hat sich in mittleren und geringen Lagen behauptet und belegte seit den 70 er Jahren bis 1996 den ersten Platz im deutschen Rebsortenspiegel.
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Sortenbeschreibung
Trauben mittel bis groß, locker- bis dichtbeerig, konisch, oft geschultert.
Beere mittelgroß, oval, gelblichgrün, leicht beduftet; Beerenfleisch saftig, deutliches Muskatbukett. Reife früh bis mittelfrüh.
Sorteneigenschaften Standaort
Vorwiegend duftige, leichte, elegante Qualitätsweine mit angenehmen Muskatton und milder Säure.
Je nach Standort mehr oder weniger blumig. In sehr warmen Jahren z.T. mit zu geringer Säure, mit breitem und wuchtigen Ausdruck.
Burteilung
Lagerzeiten von 2-3 Jahren sollten bei normalen Qualitätsweinen nicht überschritten werden, da sonst das feine Muskataroma verloren geht.
Spätlesen und edelsüße Weine sind auch etwas länger lagerfähig
Empfehlungen
Einfache Trinkweine sind zur Brotzeit, aber auch als frische spritzige Sommerweine und zu leichten Speisen (Spargel) geeignet. Generell als abendlicher Trinkwein sehr beliebt.
Synonyme
Mathiasz Janos, Miler Turgau, Mueller, Mueller Thurgau, Mueller Thurgau Bianco, Mueller Thurgau Bijeli, Mueller Thurgau Blanc, Mueller Thurgau Rebe, Mueller Thurgau Weisser, Mueller Thurgau White, Mueller Thurgaurebe, Mueller Thurgeau, Mueller Thurgeaux, Muellerka, Muellerovo, Muller Thurgau, Muller Thurgeau, Muller Tourgau, Mullerka, Mullerovo, Myuller Turgau, Riesling Silvaner, Riesling Sylvaner, Riesling × Silavaner, Riesling × Silvaner, Riesling × Sylvaner, Riesvaner, Rivaner, Rizanec, Rizlingsilvani, Rizlingsylvany, Rizlingszilvani, Rizlingzilvani, Rizvanac, Rizvanac Bijele, Rizvanac Bijeli, Rizvanec, Rizvaner, Uva di Lauria
Der Rivaner soll den Ruf aufpolieren
Ähnlich wie beim Ruländer machte der Müller-Thurgau eine schwierige zeit durch. Sein Erfolg wurde zu seinem Problem. Er war als Massenwein in Verruf geraten. Dazu beigetragen hat sicher auch die hohe Ertragsmöglichkeit der Müller-Thurgau Rebe. Mit diesem hohen Ertrag produzierten viele Winzer einen qualitativ minderwertigen Wein.
Der Rivaner sollte den Müller-Thurgau wieder in ein besseres Licht rücken. Als leichter, trockener Wein wurde er propagiert. Die Strategie hatte Erfolg. Immer mehr Müller-Turgau Wein wird als Rivaner vermarktet. Das Marketing hat es somit geschafft den Wein und die Erwartungen der Konsumenten besser in Einklang zu bringen. Wer einen Rivaner bestellt erwartet einen trockenen und leichten Wein. Diese Erwartung kann der Rivaner bestens erfüllen.
In der Schweiz war der Müller-Thurgau immer unter dem Begriff Rivaner (Riesling-Silvaer) bekannt.
In den Winzerbertrieben, Restaurants und Straußwirtschaften können Sie den Wein vom Kaiserstuhl probieren. Hier eine kleine Auswahl empfohlener Betriebe:
Weingut Sonnenbrunnen
Genießen mit allen Sinnen: das Weingut Sonnenbrunnen versucht, dieses Erlebnis möglich zu machen.
Mehr Infos...Weingut Norbert Helde
Als anerkannter Bioland-Betrieb hat sich die Familie Helde dem umweltschonenden Anbau und damit dem Erhalt der Kaiserstühler Artenvielfalt verpflichtet.
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